Viele Projekte (soziale, kulturelle, sehr visionäre oder sehr forschungsintensive) scheitern oft an mangelnder Finanzierung, obwohl das Ergebnis gesellschaftlich wichtig und wünschenswert wäre. Staatliche Förderungen sind oft mit hohem bürokratischen Aufwand verbunden, der die Energie der Projektinitiierenden von ihrer eigentlichen Aufgabe abzieht und für viele kleine ehrenamtliche Initiativen nicht zu leisten ist.
Hier kann Crowdfunding eine gute alternative Art der Finanzierung sein. Die Idee dahinter ist einfach: Viele Menschen (Crowd) finanzieren (funding) gemeinsam - auch mit kleinsten Beträgen - eine Idee, ein Projekt, ein Produkt oder ein Unternehmen/Start-Up. Die ersten Crowdfunding-Plattformen sind in Deutschland 2010 gestartet. Plattformen wie Startnext und Visionbakery haben als Pioniere das klassische Crowdfunding in Deutschland bekannt gemacht.
Im Normalfall werden Crowdfunding-Projekte über das Internet organisiert. Hier gilt es, zuerst die eigene Idee, die Macher*innen und das Projekt authentisch und auf den Punkt gebracht über Texte, Fotos, Videos etc. vorzustellen. Dann gibt es eine im Vorfeld definierte Mindestsumme, die in einem vorher festgelegten Zeitraum erreicht werden muss, damit das Projekt erfolgreich realisiert werden kann. Dann heißt es, die Idee in die Welt hinauszutragen. Die entsprechende Interessengruppe muss gezielt angesprochen werden. Viel kommunizieren!
Wird die angestrebte Mindestsumme nicht erreicht, erhalten alle Unterstützer*innen ihr Geld zurück. Gelingt es jedoch, die entsprechende Crowd zusammenzubekommen und darüber das Projekt zu finanzieren, können soziale und kulturelle Projekte gefördert, Filme gedreht, Bücher gedruckt und Unternehmen gegründet werden, die üblicherweise keine Chance zur Realisierung hätten.
Bei einem erfolgreichen Crowdfunding erhalten die Unterstützer*innen in der Regel eine Gegenleistung von den Projektinitiierenden, die sehr vielfältige Formen annehmen kann - z.B. eine öffentliche persönliche Danksagung, ein Blick hinter die Kulissen, ein Exemplar des Projektergebnisses usw. Dies hängt meist von der Form des Crowdfundings ab (siehe Abbildung unten).
Beim Crowdfunding geht es - neben dem klaren finanziellen Aspekt - meistens auch um eine emotionale Beteiligung. Auf der einen Seite werden die Unterstützer*innen emotional am Projekt beteiligt. Auf der anderen Seite bekommen die Projektinitiierenden von der Crowd weit mehr als nur Geld. Sie bekommen einen Vertrauensvorschuss und den Rückhalt durch eine Gruppe von Unterstützer*innen.
Es lohnt sich durchaus, sich über diese Form der Finanzierung etwas mehr zu informieren. Seit 2011 nehmen die Aktivitäten in Deutschland zu und auch die Entwicklungen der hiesigen Crowdfunding-Plattformen sowie die Anzahl an erfolgreich finanzierten Projekten sehen sehr vielversprechend aus.
Die deutschen Crowdfunding-Plattformen sind zahlreich und vielfältig. Links zu den verschiedenen Plattformen sind u.a. hier zu finden: www.crowdfunding.de/plattformen.